6. Unternehmerstammtisch
Erfolgsserie geht weiter
7. Unternehmerstammtisch im RIO
Auf großes Interesse stieß der siebte Unternehmerstammtisch des Zweckverbands „Regionaler Industriepark Osterburken“ (RIO) mit seinen Mitgliedskommunen Adelsheim, Osterburken, Ravenstein, Seckach und Rosenberg, am vergangenen Donnerstagabend beim „Würth Logistik Center“ (WLC) in Adelsheim. Der vor 30 Jahren gegründete „RIO“ darf als die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte, in Bezug auf die interkommunale Zusammenarbeit, bezeichnet werden. Über 750 Menschen verdienen hier bei 31 Unternehmen ihr tägliches Brot. Eines der wichtigsten Themen in der heutigen Zeit ist die demografische Entwicklung. Wie können Fachkräfte in der Region gehalten werden, wo liegen weitere Potentiale Fachkräfte zu gewinnen und wie arbeitet die Agentur für Arbeit. Alle diese Fragen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Der operative Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall und Tauberbischofsheim, Stefan Gutfreund, referierte über das Thema: „Fachkräfte gewinnen und halten in Zeiten des demografischen Wandels“.
Der Vorsitzende des Zweckverbands, Bürgermeister Jürgen Galm (Osterburken), hieß die Besucher willkommen. Er betonte, dass sich das Angebot des Unternehmerstammtisches an Unternehmen der Mitgliedsgemeinden des Zweckverbandes richte, um eine Kommunikationsplattform für den Informationsaustausch zu bieten. Weiterhin solle die Veranstaltung helfen, in den RIO-Kommunen ein Netzwerk von Unternehmen entstehen zu lassen, die sich kennen, austauschen und die Region wirtschaftliche erfolgreicher mache.
Die beiden Geschäftsführer des Würth-Logistik Center (WLC), Klaus Groninger und Jörg Becker, präsentierten als Gastgeber ihr Unternehmen. Das „WLC“ hat vier Standorte in der Region. Diese sind Adelsheim, Neuenstadt am Kocher, Künzelsau und Boxberg. In Adelsheim werden 180 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz 2013 betrug 18,6 Millionen Euro, erklärte Groninger.





















Zunehmende Internationalisierung der Märkte, Wettbewerbs- und Kostendruck, wachsende Qualitäts- und Serviceanforderungen, Individualisierung und Dynamisierung der Nachfrage stellen insbesondere den Mittelstand aus Handel und Produktion ständig vor neue Herausforderungen, stellte Geschäftsführer Becker fest. Die Würth-Unternehmensgruppe habe ein hervorragend funktionierendes Logistikkonzept, ohne das ihr langfristiger und beispielhafter Erfolg nicht denkbar wäre. Das “WLC“ stellt Ihnen dieses logistische Know-how, welches sich seit mehr als 60 Jahren bewährt habe und ständig weiter optimiert werde, zur Verfügung. „Konzentrieren Sie sich auf Ihre Kernkompetenzen und überlassen Sie die Logistik einem Spezialisten, dem WLC“, betonte Becker abschließend.
Der operative Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall und Tauberbischofsheim, Stefan Gutfreund, sagte zu dem Thema „Fachkräfte gewinnen und halten in Zeiten des demografischen Wandels“, dass in den nächsten Jahren viele Fachkräfte fehlen werden, bis 2025 werden dies in Deutschland 6,5 Millionen Fachkräfte sein. Die Arbeitslosenquote im Neckar-Odenwald-Kreis (N-O-K) betrage vier Prozent. Im N-O-K arbeiten 500 junge Menschen, ohne im Besitz eines Berufsabschlusses zu sein. 300 Jugendliche seien hier ohne Arbeit. Um die müsse man sich kümmern. Jeder zehnte verfüge nicht über einen Berufsabschluss. Die Arbeitslosenquote bei „Älteren“ sei nicht zurückgegangen. Er kenne Facharbeiter über 55 Jahre, die motoviert seien aber nicht eingestellt werden. Es werde uns nicht gut tun, diesen Menschen in den Ruhestand zu schicken. In fast allen Ländern der „EU“ arbeiten Frauen häufiger in Vollzeit als in Deutschland, erklärte Gutfreund.
In den nächsten Jahren werden wir zunehmend Probleme haben, unseren Bedarf an Fachkräften zu decken. Da müsse umgedacht werden und auf die Menschen, die noch Potentiale bieten, zurückgegriffen werden. Dies seien Menschen über 50 Jahre, Menschen ohne Berufsabschluss und Frauen die geringfügig oder in Teilzeit beschäftigt sind. Im Grunde gehe es darum, diesen Menschen eine Chance zu bieten. „Da können wir als Agentur für Arbeit unterstützen, wenn es darum geht, die fehlenden Kenntnisse aufzufrischen oder nachzuholen“, so Gutfreund. Darüber hinaus gebe es auch Unternehmen, die im Ausland sehr stark aktiv werden, um dort Fachkräfte zu reaktivieren. Das sei auch eine mögliche Strategie. Die werde allerdings langfristig nur Erfolg haben, wenn wir diese Menschen intensiv auch bei ihrer kulturellen und gesellschaftlichen Integration unterstützen. Bei der Berufsgruppe Energietechnik zum Beispiel, kommen auf zehn offene Stellen drei arbeitslose Bewerber.
Bürgermeister Klaus Gramlich (Adelsheim) dankte zum Abschluss dem Gastgeber „WLC“ und allen, die ihren Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.