Große Ziele für den Regionalen Industriepark und die Region
Beim Unternehmer-Stammtisch über Vorhaben der Bioenergie-Region informiert – Verschuldungslage macht Sorgen
Interessante Vorträge waren beim fünften Unternehmer-Stammtisch der Mitgliedsgemeinden des Zweckverbandes Regionaler Industriepark Osterburken (RIO) zu hören, der dieser Tage erstmals wieder nach fünfjähriger Pause stattfand. Im Mittelpunkt standen Informationen über die ehrgeizigen Ziele der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (HOT). Zu deren Vorhaben
gehört es u.a., aus dem Regionalen Industriepark Osterburken ein „Null-Emissions-Gewerbegebiet“ zum machen.
Wie Osterburkens Bürgermeister Jürgen Galm zum Auftakt des Treffens im
Turmzimmer der Volksbank Kirnau in Rosenberg betonte, soll der Stammtisch
künftig regelmäßig zweimal jährlich stattfinden. Das Treffen soll den gegenseitigen Austausch ermöglichen und den Rahmen für Informationen aus Wirtschaft, Politik und Regionalem geben.
Dieser Unternehmer-Stammtisch findet reges Interesse, wie sich an der Teilnehmerzahl zeigte. Rund 70 Besucher aus den fünf Mitgliedsgemeinden des Regionalen Industrieparks Osterburken konnte Bankvorstand Rudi Müller als Gastgeber begrüßen. Müller beleuchtete in einem kurzen Vortrag die derzeitige Wirtschaftslage. Zwar verzeichne die Konjunktur einen Aufwärtstrend, dennoch
vergehe kaum ein kein Tag ohne negative Nachrichten, sagte Müller unter anderem mit Blick auf den Finanzsektor. Alle Experten machten sich ernsthafte Sorgen über die exorbitante Verschuldungslage. Die Sorgen der arbeitenden, besitzenden und mitdenkenden Mitbürger seien, so der Bankvorstand, substanziell berechtigt.
Dem Einblick in die Finanzwelt folgte ein Vortrag von Sebastian Damm, Geschäftsführer der Bioenergie-Region HOT, der die Arbeit und die Ziele des Verbundes darstellte, der in den drei Kreisen Hohenlohe, Neckar-Odenwald und
Main-Tauber den Einsatz regenerativer Energien konsequent vorantreibt.
Die Bioenergie-Region HOT habe die Zeichen der Zeit erkannt, denn einer steigenden Nachfrage nach Erdöl stünden sinkende Fördermengen entgegen, was ein weiteres Ansteigen der Preise in den nächsten Jahren zur Folge haben werde.
Es gelte daher, auf vorhandene eigene Ressourcen an erneuerbaren Energien in der Region zu setzen. Zu den von Damm aufgelisteten Vorhaben der Bioenergie-Region, die Tausende Tonnen C02 einsparen will, gehört auch, aus dem Regionalen Industriepark Osterburken im Rahmen eines „Leuchtturmprojektes“ der EU ein „Null-Emissions-Gewerbegebiet“ zu machen.
Das Thema „Energie“ biete im RIO, wo 29 Unternehmen mit rund 700 Arbeitsplätze ansässig seien, ein breites Betätigungspotential, betonte Damm. Durch die Einsparung von Energie könne die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen gesteigert werden.
Die von den Bürgermeistern der fünf RIO-Gemeinden nachdrücklich verfolgte Idee, den Industriepark auf erneuerbare Energie umzustellen, soll in drei Schritten erfolgen, zeigte Damm auf. Vorgesehen seien der Bau eines Transferzentrums für erneuerbare Energien, die Weiterentwicklung des RIO zum Null-Emissions-Gewerbegebiet und die Einrichtung eines Gebäudemanagements.
Über die geplante Umsetzung der Konzeption zur Energieeinsparung berichtete Marcel Roos von der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises (AWN).
Man werde den Firmen aufzeigen, wie Heizungsanlagen auf erneuerbare Energien umgestellt werden können. In einem weiteren Vortrag informierte
Steffen Mark, Geschäftsführer der Firma A-SCI (Mosbach), über den „richtigen“
Einsatz und die effiziente Nutzung von Online-Medien. Abschließend referierte
Armin Gremminger (R+V-Versicherung) zum Thema „Kreditversicherungen“.
Dankesworten von Bürgermeister Galm vor allem an die zuständige Sachbearbeiterin Marlies Ebel-Walz und an die Mitarbeiter der Volksbank Kirnau für die Organisation des Abends folgten weitere Gespräche in lockerer Runde.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung