Energie-Kommissar bei Netzwerkkonferenz

Günther Oettinger kommt am Freitag zu Großveranstaltung der Bioenergie-Region nach Osterburken

Fast zwei Jahre nach der Auszeichnung als bundesweite „Bioenergie-Modellregion“ können sich die Kreise Hohenlohe, Neckar-Odenwald und Main-Tauber mittlerweile über europaweite Anerkennung als Vorzeigeregion für Erneuerbare Energien freuen. Bei der dritten Netzwerkkonferenz der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (HOT) am kommenden Freitag in Osterburken will sich der Kommissar für Energie der Europäischen Union, Günther H. Oettinger, ein Bild von der bisher geleisteten Arbeit machen.

Die dritte Netzwerkkonferenz steht unter dem Motto „Bioenergie sichert Zukunft“, wobei das Leitwort vor dem Hintergrund der Geschehnisse in Japan umso eindringlicher erscheint.

In Sachen Bioenergie hat man in der Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber mittlerweile einiges vorzuweisen, sind sich die Landräte Helmut M. Jahn (Hohenlohekreis), Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis) und Reinhard Frank
(Main-Tauber-Kreis) einig. In den letzten Monaten konnten in Zusammenarbeit
mit Bürgern fast 50 konkrete Projektideen entwickelt und teils schon umgesetzt
werden. Dazu zählen Bioenergiedörfer wie in Bretzfeld-Siebeneich (Hohenlohekreis), Null-Emissions-Gewerbegebiete wie der Regionale Industriepark Osterburken und Nahwärmeprojekte wie in Creglingen-Erdbach (Main-Tauber-Kreis).

Die Vorbereitungen zur großen Netzwerkkonferenz der Bioenergie-Region laufen auf Hochtouren. Am Freitag werden in der Baulandhalle in Osterburken mehrere Hundert Vertreter der regionalen Land- und Forstwirtschaft, der Banken, der Naturschutzverbände, der Politik und der Wirtschaft erwartet. Angemeldet haben sich u. a. auch rund 30 Bürgermeister aus der HOT-Region. An derKonferenz nehmen auch die Energiebeauftragten der Landeskirchen teil.

„Uns ist es wichtig, dass wir EU-Kommissar Oettinger die große Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten der Bioenergie in unserer Region aufzeigen", unterstrich HOT-Geschäftsführer Sebastian Damm. Dazu gehörten etwa das Pilotprojekt „Restmüllfreie Abfallwirtschaft“ in Rosenberg und die Integration des Natur- und Artenschutzes in den Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Region.

Für den Besuch von EU-Energiekommissar Oettinger wurde eigens ein moderiertes Showprogramm ausgearbeitet:
Auf der Bühne stehen neben Ortsvorstehern aus den Bioenergiedörfern Waldmannshofen, Großeicholzheim und Siebeneich auch die fünf Bürgermeister des Zweckverbandes Regionaler Industriepark Osterburken sowie der Energiepflanzenpionier Dr. Richard Schreiber aus Lauda-Unterbalbach. Der EU-Kommissar und frühere baden-württembergische Ministerpräsident Oettinger soll über Nahwärmeprojekte in der Region, über Anbauversuche mit Nachwachsenden Rohstoffen sowie über Einsatzmöglichkeiten von Reststoffen aus der Landwirtschaft und der Abfallwirtschaft zur Energiegewinnung informiert werden.

Die Landkreise Hohenlohe, Neckar-Odenwald und Main-Tauber haben im Jahr 2009 mit dem Ziel, gemeinsam eine „Null-Emissions-Region“ zu entwickeln,
die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber GmbH (H-O-T) gegründet. Seit September 2009 ist die H-O-T operativ tätig. In Öhringen, Buchen und Tauberbischofsheim hat sie Regionalbüros.

Die ersten Erfolge der Bioenergie-Region sind bereits sichtbar. So konnten alleine im Jahr 2010 bereits über 30 000 Tonnen des Treibhausgases CO2 zusätzlich eingespart werden.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung