Stadtmüller mit Löhn-Preis ausgezeichnet

Osterburkener Firma innovativ: Stadtmüller entwickelt neues Laserschweißverfahren

Den mit 10 000 Euro dotierten Löhn-Preis erhielt die Firma Stadtmüller aus Osterburken. Das Bild zeigt von links Waldemar Löwe, Uwe Stadtmüller, Professor Dr.-Ing. Herbert Emmerich (Steinbeis) und Andreas Baum.

Bislang ist es nicht möglich gewesen, Bauteile miteinander zu verschweißen, deren Oberflächen nicht vollkommen ebenmäßig waren – sprich Spalten oder Fugen haben. Dieses Verfahren hat die Stadtmüller GmbH nun mit der Unterstützung des Steinbeis-Transferzentrums für Produktion und Organisation
in Pforzheim entwickelt. Dafür wurde sie nun mit dem Löhn-Preis für Wissens- und Technologietransfer der Steinbeis-Stiftung ausgezeichnet. Die Veränderungen der klimatischen Bedingungen haben auch Auswirkungen auf die hiesige Klima- und Lüftungsbranche gehabt: Vor zehn Jahren war es eher die Ausnahme, eine Klimaanlage in Haus oder Büro zu haben, heute ist es eher die Regel.

Uwe Stadtmüller, der sein Unternehmen seit elf Jahren in Osterburken hat und davor in Bobstadt, stellt neben Rotoren vor allem Schutzgitter für Ventilatoren und Lüftungseinheiten her – mit wachsender Nachfrage.
Das war auch der Grund für den 42-Jährigen, die bisherigen Produktionsabläufe
erneut zu optimieren und dadurch besser und schneller zu werden. „Wir behaupten uns auf einem internationalen Markt. Und das geht vor allem über die Qualität, aber auch über den Preis und kurze Lieferzeiten“, erklärt Uwe Stadtmüller.

Deshalb entwickelte Stadtmüller ein neues Schweißverfahren unter Einsatz der Lasertechnik, durch die Berührschutzgitter in einem Arbeitsgang komplett verschweißt werden können, was bislang nicht möglich war.
Wissenschaftlich unterstützt wurde er dabei von Professor Herbert Emmerich am Steinbeis-Transferzentrum Produktion & Organisation in Pforzheim.
Im Mittelpunkt der neuen Technologie steht das so genannte Lasernachsetzschweißen, bei dem die Komponenten, die sich an den Kontaktstellen eben nur an einem Punkt oder einer Linie berühren mit dem Laser sicher verschweißt werden. Bei diesem Verfahren wird mit einem sehr feinen Laserstrahl eine Mikroschmelze erzeugt, gleichzeitig werden die Bauteile zusammengepresst.

Somit können nun erstmals auch spaltenbehaftete Bauteile mittels Lasertechnologie verschweißt werden. Um das realisieren zu können, hat das Unternehmen zugleich eine robotergestützte Laserschweißzelle aufgebaut, denn herkömmliche Laserschweißanlagen sind für das neue Verfahren nicht geeignet.
Der mit 10 000 Euro dotierte Löhn-Preis ist für das Unternehmen eine Auszeichnung – und Motivation zugleich. Stadtmüller will das Verfahren weiter verfeinern und zur Serienreife ausbauen.

Quelle: Fränkische Nachrichten