"Baden-Württemberg kann stolz auf seine zukunftsfähigen und lebenswerten ländlichen Räume sein. Sie bilden ein starkes Rückgrat unseres Landes", sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, anlässlich der Bekanntgabe der Gewinner mehrerer EU-Leuchtturmprojekte im Rahmen der Messe 'Zukunft Kommune' heute in Stuttgart. Globalisierung, demografischer Wandel, aber auch der Klimawandel würden für die Kommunen im ländlichen Raum besondere Herausforderungen darstellen. Die EU-Leuchtturmprojekte zur innovativen Kommunalentwicklung (EULE) unterstützten Kommunen und Kommunalverbünde, neue Ideen und modellhafte Lösungsansätze zu entwickeln, die beispielhaft auch auf andere Kommunen übertragen werden könnten.
Mit der Einreichung einer 'Nachhaltigen Integrierten Kommunalen Entwicklungsstrategie (NIKE)' hatten sich 61 Kommunen und Kommunalverbünde um eine Aufnahme in das Modellprojekt als EU-Leuchtturmprojekt beworben.
Die NIKE würde eine ganzheitliche kommunale Entwicklungsstrategie darstellen, die Wirtschaft, Arbeitswelt, Gesellschaft und kommunale Aspekte einbeziehe. Sie sei die Voraussetzung für die Teilnahme an der Auswahlrunde im Wettbewerb um ein EU-Leuchtturmprojekt gewesen. Nur die erfolgversprechendsten und innovativsten Strategien könnten im Rahmen des Modellprojekts EULE durch Investitionen umgesetzt und gefördert werden. "Die Bewertung der eingereichten Projekte war Aufgabe des Projektbeirates. Dabei wurde den Kriterien innovativer Charakter, Wettbewerbsfähigkeit, Steigerung der Beschäftigung, Modellhaftigkeit, sowie ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit ein besonderes Augenmerk zuteil", erklärte Köberle.
Die Fachmesse für zukunftsträchtige kommunale Lösungen sowie Dienstleistungen und Beschaffung 'Zukunft Kommune' sei eine ideale Plattform für die Bekanntgabe der Gewinner um ein EU-Leuchtturmprojekt.
Hintergrundinformationen:
Die Europäische Union und das Land Baden-Württemberg unterstützen das Modellvorhaben mit einem Investitionsvolumen von rund 24 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR). Das Programm steht unter dem Motto 'Investition in Ihre Zukunft!'.
Der Projektbeirat begleitet das Modellprojekt EULE. Er setzt sich zusammen aus Vertretern der am Operationellen Programm beteiligten Ressorts, den kommunalen Spitzenverbänden, Fachgutachtern und weiteren Mitgliedern. Für die Auswahl der Konzeptionen zur Weiterentwicklung und für die Umsetzung der EU-Leuchtturmprojekte hat der Projektbeirat konkrete Projektauswahlkriterien erarbeitet.
Neben 8 weiteren Kommunen und Kommunalverbünden ist der Zweckverband Regionaler Industriepark Osterburken RIO (Adelsheim, Osterburken, Ravenstein, Rosenberg, Seckach) Gewinner eines EU-Leuchtturmprojektes.
Ein Projektbeirat aus Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Ministerien hat in der Sitzung Ende März die eingereichten NIKEN und Modellvorhaben anhand von Projektauswahlkriterien bewertet und Herrn Minister Köberle zur Entscheidung vorgelegt.
Ein „Null-Emissions-Gewerbegebiet“ will man im RIO entwickeln, das erste seiner Art in Europa. Ein Gewerbepark also, in dem kein klimaschädliches Kohlendioxid mehr ausgestoßen wird. Getreu der These, dass sich Ökologie und Ökonomie keineswegs ausschließen müssen, wovon immer noch viel zu oft ausgegangen wird. Dieses Weiterentwicklungskonzept, das von der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (HOT) erstellt wurde und natürlich ganz auf deren Linie liegt, ist in Stuttgart auf offene Ohren gestoßen.
Weitere Informationen zum Modellprojekt EULE stehen auf den Internetseiten www.eule-rwb.de, www.gewerbegebiet-rio.de zur Verfügung.