Osterburken. (heß) Über die ökologischen und insbesondere auch die wirtschaftlichen Vorteile heimischer Erneuerbarer Energien informierte Bene Müller, einer der beiden Vorstände der Solarcomplex AG, in einer Vortragsveranstaltung des Zweckverbandes Regionaler Industriepark Osterburken (RIO).
RIO-Verbandsvorsitzender Bürgermeister Jürgen Galm und Marlies Ebel-Walz, im Verband zuständig für Wirtschaftsförderung, sowie die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber hatten zu dem Vortrag zum Thema „Wettbewerbsfähige Gewerbestandorte durch erneuerbare Energien“ Vertreter der RIO-Unternehmen und Unternehmen aus den fünf Mitgliedsgemeinden des Zweckverbandes in das Römermuseum in Osterburken eingeladen.
Vorsitzender Jürgen Galm erläuterte zunächst die Ziele des Projekts „EULe“.
An dem von der Landesregierung ausgeschriebenen Wettbewerb hätten sich
auch die Mitgliedsgemeinden des Regionalen Industrieparks beteiligt; man erwarte die Entscheidung der Jury mit Spannung. Der Wettbewerb stehe auch
unter dem Titel „NachhaltigesWirtschaften mit Energien – Ressourcen sparen“.
Demwolle man im RIO im Zusammenwirken mit der Bioenergie-Region Rechnung
tragen. Der Geschäftsführer der Bioenergie-Region, Sebastian Damm, begrüßte
ebenfalls die Besucher.
Referent der Veranstaltung war Bene Müller, ein Vorreiter auf dem Sektor Erneuerbare Energie in Baden-Württemberg und einer der beiden Vorstände der Solarcomplex AG. Er verwies eingangs darauf, dass man sich erfreulicherweise vielerorts in Baden-Württemberg Gedanken über Erneuerbare Energien mache.
Für deren Nutzung werde man allein mit ökologischen Argumenten aber keine
Mehrheit finden. Vielmehr gelte es, die zeitnahen ökonomischen Vorteile heimischer Erneuerbarer Energien herauszustellen, die er in einer Power-Point-Präsentation verdeutlichte.
Der Referent beleuchtete die Entwicklung der Energiekosten in den vergangenen 15 Jahren.Wie er dabei aufzeigte, habe man im Jahr 1995 noch 36 Pfennige pro Liter Öl gezahlt; heute liege der Preis bei 60 bis 65 Cent.
Angesichts steigender Energiepreise gelte es, sich Gedanken über Alternativen zu machen, sagte Bene auch mit Hinweis auf den Energiebedarf im gewerblichen Bereich. Vielfach sei ein großer Energiezufluss in Form von Öl, Treibstoff oder Gas zu verzeichnen, während umgekehrt ein entsprechender Geldfluss aus diesen Regionen hinausgehe. Dies stelle ein ökonomische Risiko dar, weil eine solche Region eine Verliererregion sei: sie verliere Kaufkraft. Ziel einer sinnvollen Regionalentwicklung müsse es sein, nur in geringem Umfang von Energieflüssen von außen abhängig zu sein und möglichst viel Flächen bereitzustellen, um Erneuerbare Energien vor Ort nutzen zu können.
Dabei sei man immer von der Fläche abhängig, betonte Müller mit Blick auf
den Bedarf an geeigneten Dachflächen zur Nutzung der Solarenergie und die für
Bioenergie oder auch als Standort für Windkraftanlagen benötigten landwirtschaftlichen Flächen. Der Referent rief dazu auf, den natürlichen Reichtum der Regionen in Sachen Regenerativen Energien zu nutzen. Davon profitiere der ländliche Raum in besonderer Weise, weil er die Fläche habe.
Weiter gab Müller Erläuterungen zu verschiedenen Technologien und zurWirtschaftlichkeit der Solartechnik und der Photovoltaik und informierte über politische Förderinstrumente.
Wie er zugleich unterstrich, stelle der Umbau der Energieversorgung auf dezentrale regenerative Energieanlagen ein bedeutendes Wirtschaftsförderprogramm für das regionale Handwerk dar. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten könne der verstärkte Ausbau der heimischen
Energienutzung die Konjunktur stützen. Bei einer Versorgung mit heimischen
Energien blieben zugleich Gelder vor Ort und stärkten die Region.
Müller berichtete in diesem Zusammenhang an Beispielen von regionalwirtschaftlichen Effekten im Bodenseeraum, aus dem er stammt, und zeigte auf, dass die Solarcomplex AGbereits mehrere Bioenergiedörfer realisiert hat, die ökologisch und ökonomisch wertvoll seien.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung