Rund 4,5 Millionen Euro investiert die Firma Güdel GmbH, Tochter der Schweizer Unternehmensgruppe Güdel AG, in ihren Standort im Regionalen Industriepark Osterburken, wo der international tätige Hersteller von hochpräzisen Maschinenkomponenten und Anbieter von anspruchsvollen Automatisierungslösungen eine neue Montage-Halle und zugleich ein Bürogebäude errichtet. Am Dienstagmittag, 12. Mai, wurde der erste Spatenstich vollzogen. Wie Bürgermeister Jürgen Galm erfreut feststellte, spiegelt das Neubauprojekt die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens wider, das auch an die Schaffung neuer Arbeitsplätze denkt.
Die Osterburkener Tochterfirma der 1954 von Alfred Güdel gegründeten Schweizer Unternehmensgruppe, die weltweit rund 1100 Mitarbeiter an über 30 Standorten zählt, ist seit dem Jahr 2000 in der Rosenberger Straße ansässig. Im Jahr 2008 wurde eine neue Montagehalle im Regionalen Industriepark Osterburken (RIO) errichtet.
Die Güdel Group ist Hersteller von hochpräzisen Maschinenkomponenten und Anbieter von anspruchsvollen Automatisierungslösungen. Die Produktpalette reicht von Linearführungen, Zahnstangen, Ritzeln und Getrieben über Linearachsen hin zu Portalrobotern. Die Produkte stellt Güdel zu Systemen mit besonderer Steuerungsintelligenz und zu kompletten Anlagen zusammen, die in den Branchen Automobil, Reifen, Metall, Eisenbahn, Intralogistik, Pharmazie, erneuerbare Energien, Holz, Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommen.
Wie die Unternehmensgruppe insgesamt, verzeichnet auch die Tochter in Osterburken eine erfolgreiche Entwicklung. Der gestern aus der Schweiz angereiste Geschäftsführer der Güdel-Group AG, Walter Zulauf, sprach beim ersten Spatenstich von einer Erfolgsgeschichte, die er kurz nachzeichnete.
Aus der 1995 als Ein-Mann-Büro gegründeten Firma Güdel-Lineartechnik, die 1997 ihren Sitz nach Ravenstein verlegte, 1999 nach Osterburken in die Rosenberger Straße umzog und schließlich mit der Güdel-Antriebstechnik (damals in Dreieich) zur heutigen Güdel GmbH verschmolzen wurde, sei in den vergangenen 20 Jahren ein Unternehmen mit insgesamt 102 Mitarbeitern - 38 am Standort Altenstadt und 64 in Osterburken - entstanden, das heute zu den Weltmarktführern der Branche gehöre.
Die Güdel GmbH ist spezialisiert auf Fabrikautomation: Maschinen und Prozesse werden flexibel miteinander verkettet, um so Ausbringung und Qualität der Kundenprodukte massiv steigern und die Wirtschaftlichkeit erhöhen zu können. So stehen, wie Zulauf aufzeigte, hochmoderne Güdel-Fertigungsanlagen für Eisenbahnräder und -achsen in Russland, Indien, China, Australien und der USA; die automatisierte Fertigungsanlage bei einem der größten Baumaschinenhersteller in China stammt von Güdel. Daneben liefert das Unternehmen beispielsweise automatische Klebeanlagen für 60 Meter lange Rotorblätter von Windkraftanlagen, und in Zusammenarbeit mit einem namhaften Hersteller von Schleifmaschinen und Schleif-Zellen für die Automobilindustrie plant und baut Güdel schlüsselfertige Produktionsanlagen.
Die Güdel GmbH habe sich, wie Zulauf betonte, als Systempartner für Automatisierungslösungen in der Güdel- Gruppe etabliert. Das Bilderbuchwetter beim Baubeginn möge, so Zulauf, als gutes Omen über dem Neubau stehen und ein Symbol sein für das Betriebsklima in der künftigen Arbeitsstätte.
Dass der jetzt anstehende Neubau für eine erfolgreiche Entwicklung stehe und das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens dokumentiere, stellte denn auch der Osterburkener Bürgermeister und RIO-Zweckverbandsvorsitzende Jürgen Galm fest. Die Millionen-Investition sei ein eindrucksvolles Bekenntnis zum Güdel-Standort Osterburken.
Mit dem Neubau hat Güdel - wie schon beim Bau der ersten Halle im RIO - die Firma Zapf Gewerbebau (Sinsheim) als Generalunternehmer betraut. Wie deren Geschäftsführer Matthias Uhl sagte, mache man jetzt den im damaligen Masterplan bereits vorgesehenen zweiten Schritt.
Im Beisein von zahlreichen Mitarbeitern und Gästen vollzog Güdel-CTO Walter Zulauf zusammen mit dem Technischen Leiter der Güdel GmbH, Manfred Matter, dem Leiter Finanzen und Controlling der Güdel GmbH, Erik Longin, sowie Bürgermeister Jürgen Galm und den Vertretern des am Bau beteiligten Firmen den ersten Spatenstich für das Neubauprojekt, in das 4,5 Millionen investiert werden. Entstehen werden auf dem 12.500 Quadratmeter großen Gelände im RIO eine weitere Montage-Halle, durch die die Kapazitäten von 2500 auf 4000 Quadratmeter erweitert werden, sowie ein Bürogebäude mit 1700 Quadratmetern Fläche, in das die bisher in der Rosenberger Straße tätigen Mitarbeiter wechseln werden. Bis Dezember 2015 soll der Neubau abgeschlossen sein.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung